die modellwerft
Baubericht Hochseeschlepper “Hermes” von 1923
Original. Länge : 40,59 m Breite : 6,88 m Tiefgang : 3,71 m Vermessung: 275 BRT Motor : 2×6 Zylinder 4T, AEG-U-Boot-Dieselmotoren,1400 PS ab 1939, 2 Motoren Mannheimer Motorenwerke, 1610 PS, > zur ausführlichen Schiffschronik Modell im Maßstab 1:35 Länge : 1,22 m Breite : 0,21 m Tiefgang : 0,10 m Gewicht : 11,30 kg mit Akku und Besatzung Motor : Bürstenmotor, Bühler 499 BB, 1500/min bei 12 V
Baubericht Hochseeschlepper Hermes
August 2018
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Historisches Im Jahr 1922 erteilte die Hamburger Bugsier-Reederei und Bergungs-A.G. einen Auftrag zum Bau eines Doppelschrauben-Motorschleppers und Bergungsfahrzeuges. Es wurde eine Mindestgeschwindigkeit von 13 Knoten gefordert, die auch bei rauher See gehalten werden konnte. Vor der Kiellegung wurde in einer Schiffsbauversuchsanstalt die beste Rumpfform ermittelt. Er war der erste deutsche Hochseeschlepper mit Dieselantrieb. Die Hauptabmessungen des Schiffes betrugen in der Länge 40,59m, Breite auf Spanten 6,88 m, Tiefgang 3,71 m und die Vermessung ergab 275 BRT . Die Maschinenanlage sollte nicht zu schwer werden und einen minimalen Verbrauch aufweisen. Passende Dieselmotoren, die eigentlich für U-Boote vorgesehen waren, standen bei der damaligen Reichstreuhandstelle zur Verfügung. Die von der AEG in Berlin gebauten Maschinen waren für die kaiserliche U-Boot Flotte vorgesehen und sollten laut Versailler Vertrag vernichtet werden, wenn es nicht gelang diese für friedliche Zwecke bis zu einem bestimmten Termin zu verwenden. Aus Zeitgründen wurden die vorhandenen Maschinen schon auf der Helling auf die Fundamente des Schleppers gesetzt und das Schiff um diese herum gebaut. Für die beiden Hauptmaschinen kamen direkt umsteuerbare 6 Zylinder-Viertakt-Dieselmotoren zum Einsatz. Die Dauerleistung betrug bei 375 Umdrehungen 1400 PS. Die Leistung wurden auf zwei Schrauben aus Bronze übertragen und so konnten 13,5 Knoten erreicht werden. Die Anlassluft für die Maschinen wurde in Druckflaschen mitgeführt. Der Aktionsradius betrug 4500 SM bei 45 t Bunkerinhalt. Durch den Einbau von zusätzlichen Tanks (insgesamt 110 t) konnte die Reichweite fast verdoppelt werden. Das Schiff wurde nach den Vorschriften des Germanischen Lloyd gebaut und erhielt die Klasse 100 A K(E). Der Balkenkiel, Vorder- und Achtersteven bestanden aus Schmiedeeisen, die Wellenböcke aus Stahlguss. Die Bodenwrangen liefen über den Kiel durch. Im Vorschiff bis zum Brückenaufbau wurde eine versenkte Back vorgesehen, wodurch überkommendes Wasser schnell wieder abgewiesen werden konnte. Auf der Back stand das elektrische Ankerspill für die beiden Patentanker. Hinter dem Ankerspill befand sich ein langes Oberlicht mit verschließbaren Fenstern, die Licht und Luft zu den darunterliegenden Wohnräumen zuführten. An die Back schloss sich das Brückenhaus mit einer geräumigen Messe und dem Niedergang für die Wohnräume enthielt. Das Brückenhaus trug vorn ein Teakholzhaus, in dessen Vorraum die elektrische Rudermaschine und ein Steuerkompass installiert waren. Hinter dem Ruderhaus befanden sich das Kartenhaus und der Funkraum. Über dem Brückenhaus befand sich ein zweiter Steuerstand mit einem kleinen Aufbau auf dem ein starker Scheinwerfer montiert war. Hinter dem Steuerhaus über dem Maschinenschacht stand der ovale Schornstein, welcher die Auspuffrohre der Dieselmotoren und die Schornsteine für Heizkessel und Kombüse aufnahm. Dahinter befanden sich zwei große Lüfter. An der Rückseite des Maschinenhauses befand sich die Schleppeinrichtung mit den Patenthaken. Für die Führung der Trosse waren auf dem hinteren Deck zwei Schleppbögen angebracht. Hinter der Schleppeinrichtung war eine Verholwinde montiert. Dann folgte ein Oberlicht mit Niedergang für die hinteren Wohnräume. Im Zwischendeck des Vorschiffes lagen die Wohnräume des Kapitäns. Der Schlepper hatte zwei Pfahlmasten zur Aufnahme der Lampen, Antennen und Signaleinrichtungen. Am Großmast war ein Ladebaum befestigt. Später wurde dieser entfernt. Alle Hilfsmaschinen waren elektrisch angetrieben. Die Versorgung mit Strom übernahmen zwei Generatoren mit je 17,5 kW Leistung. Die „Hermes“ war mit einer großen Pumpe (360m³/h) und allen erforderlichen Bergungsgeräten, wie Trossen, Ketten, Tauchergeräte, weiteren Pumpen und einem Reserveanker ausgerüstet. Als Boote standen ein Motorrettungsboot mit 6 PS und ein schweres Arbeits- und Taucherboot zur Verfügung die an den beiden Klappdavits ausgesetzt werden konnten. Der Rumpf besaß zur Sicherheit keine Bullaugen. Die Besatzung bestand aus 17 Mann. Der Stapellauf des Schiffes erfolgte am 15.12.1922. Die „Hermes“ wurde am 23.05.1923 bei der Bugsier-Reederei und Bergungs-A.G. in Dienst gestellt und wurde in Cuxhafen stationiert. Die Probefahrt fand am 14. Juni 1923 statt. Danach folgten zahlreiche Einsätze, wie eine Schleppreise mit 3 Bargen nach Lobido (Angola) und viele andere Bergungseinsätze. Am 23.11.1930 fand ein Bergungseinsatz für den Dampfer „Luise Leonardt“ statt. Leider war keine Bergung möglich und der Dampfer sank. 1934 wurde der griechische Dampfer „Leonidas“ vor Kap Arkona geborgen und nach Kiel geschleppt. Im September 1939 wurde der Schlepper durch die Kriegsmarine übernommen und in Brest und Dünkirchen stationiert. Im Oktober 1939 erhielt er eine neue Maschinenanlage der Mannheimer Motorenwerke mit 1610 PS. Die Bewaffnung bestand aus einer 2 cm Flak auf der Back, montiert auf einem Gestell und zwei MGs. In den folgenden Jahren wurde der Schlepper in der Nordsee und an der französischen Küste eingesetzt. Am 26.6.1940 wurde der Tanker „Schwarzes Meer“ freigeschleppt der vor Stavanger aufgelaufen war. Im September 1940 nahm das Schiff am Unternehmen Seelöwe teil (geplante Invasion Großbritanniens). Am 17.4. 1941 begleitete die „Hermes„ einen Geleitzug von Brest nach St. Nazaire gemeinsam mit Sperrbrechern. Ein Bombenangriff konnte abgewehrt werden. Am 30.9.1941 lag die „Hermes“ in der Kriegsmarinewerft Brest. Am 10.11.1942 erhielt die „Hermes“ bei einem englischen Luftangriff einen Bombentreffer und sank. Danach wurde sie gehoben und repariert. Am 10.07.1944 sinkt die „Hermes“ erneut nach einem alliierten Luftangriff im Hafen von St. Malo. Im Juli 1945 wird das Schiff gehoben, repariert und bei der französischen Marine als Flottenschlepper „Tenace“ (ATA 226-A669) in Dienst gestellt. Am 01.09.1971 wird das Schiff außer Dienst gestellt und in die Reserve überführt. Am 13.01.1972 wird sie endgültig außer Dienst gestellt und als Hulk Q 490 geführt. 1973 wird die ehemalige „Hermes“ in Dünkirchen abgebrochen. Laut Gröner „Die deutschen Kriegsschiffe 1815-1945, Band 6“ ist sie 1974 aus dem Flottenhandbuch gestrichen worden. Baukasten Im Internet bin ich zufällig auf die Seite www.modelmast.de geraten. Dort gibt es ein sehr gutes Angebot an Rümpfen und Komplettbaukästen aus GFK. Am besten gefallen hat mir der Hochseeschlepper „Hermes“ von 1923 im Maßstab 1:35 und mit einer Rumpflänge von 122 cm. Also den Komplettbaukasten für 214 Euro bestellt. (Preis 2022, 269 Euro). Zahlung und Lieferung waren problemlos, Das Modell basiert auf dem Bauplan aus der Zeitschrift „Modellbau heute 5/1979“ vom Militärverlag der DDR. Das Modell kam gut verpackt an und enthielt alle bestellten Teile in guter Qualität. Alle Teile sind sauber laminiert und sehr stabil, der Rumpf schon fast eistauglich. Der Rumpf wurde mit fertigen Backdeck, dem Rumpfdeckel mit Ausschnitten und anlaminierten Wellenhosen geliefert. Ebenfalls liegen die Decksaufbauten, insgesamt 6 Stück bei. Alles besteht aus ziemlich dicken GFK. Daraus ergab sich unter anderen später das Problem mit dem zu weit oben liegenden Schwerpunkt. Heute würde ich die Aufbauten aus leichtem Material herstellen. An der Außenseite des Rumpfes sind Stahlplatten mit Nieten imitiert. Das sieht sehr gut aus, ist aber wie sich später herausstellte nicht so optimal, da die Farbe im Bereich des Bootsständers an den Nieten oft abgescheuert wird. Dem Baukasten liegt ein hochkopierter Plan aus der Zeitschrift „Modellbau heute 5/1979“. bei, nach dem es sich recht gut bauen lässt. Weiterhin habe ich mir den Kartonbogen der „Hermes“ vom Hamburger Modellbaubogen Verlag im Maßstab 1:250 beschafft. Gebaut habe ich das Kartonmodell nicht, aber die gedruckten einzelnen Teile sind sehr hilfreich beim Bau, da der beiliegende Bauplan nicht alle Details wiedergibt. Im Internet gibt es leider nicht sehr viele Informationen und auch wenige Fotos. Sehr hilfreich für den Bau und die Geschichte der „Hermes“ waren die Artikel aus der Zeitschrift „Modellbau heute 5/1979“ und aus dem Heft „Das Logbuch 15/1979 vom Arbeitskreis historischer Schiffbau e.V. Rumpf Als erster Schritt wurde der Rumpf ausgebaut. Vorgesehen wurde ein Akkufach für 4 Bleiakkus 6V/5A, die auch als Ballast dienen und für lange Fahrtzeiten sorgen sollten. Nach einem Badewannentest habe ich festgestellt, dass zusätzlich etwa 1,5 kg Gewicht notwendig ist um auf die Wasserlinie zu kommen. Dazu habe ich 2 Fächer, im Bug- und Heckbereich für meine standardisierten Bleigewichte (2x2x4 cm) eingebaut. Das Ruderservo wurde auf einem Querträger an der Stelle des hinteren Oberlichts, was abnehmbar ist, eingebaut und mit einem doppelten Ruderarm versehen. Das Ruderblatt wird nicht mitgeliefert und muss selbst gebaut werden. Es besteht aus einem Messingstab der in einem Rohr läuft. Das Ruderblatt ist aus ABS und wurde an die Ruderwelle anlaminiert. Dazu habe ich an die Ruderwelle vorher mehrere Zapfen angelötet, die in das Ruderblatt führen. Das Rohr für die Ruderwelle wird durch den Rumpf geführt und ist mit zwei Halterungen am Rumpf befestigt. Die obere Halterung hält das Führungsrohr und in der unteren Halterung läuft mit einem Zapfen die Ruderwelle. Um eine bessere Manövrierfähigkeit zu erreichen, habe ich ein Querstromruder von der Firma Raboesch mit einem Durchmesser von 14/16 mm eingebaut. Das Original hat kein Querstromruder, aber für das 1,22 m lange Modell ist es sehr nützlich und 3 m vom Ufer entfernt sind ja auch weniger Details sichtbar. Antrieb Als Antrieb dienen 2 kugelgelagerte Bürstenmotoren von Bühler vom Typ 499 BB. Die Motoren sind Langsamläufer, drehen mit 1500/min bei 12 V und sind sehr leise. Durch den 12 poligen Anker laufen sie langsam an und sind sehr kraftvoll. Als Regler wurde ein Thor 24 HF von der Firma CTI eingesetzt. Trotz der hohen Impulsfrequenz ist in einer bestimmten Gasstellung ein Pfeiffen zu hören. Die 3 Blatt Propeller sind aus Messing und haben einen Durchmesser von 45 mm (Raboesch Form A). Für die Motoren wurden Halterungen aus Aluminium gefertigt die in den Rumpf mit Epoxi geklebt wurden. Als Wellen kamen wartungsarme Wellen von Raboesch zum Einsatz. Um Vibrationen zu mindern und einen eventuellen Versatz der Welle zum Motor auszugleichen, habe ich Elastic-Kupplungen von Gundert eingesetzt. Die beiden Motoren ziehen zusammen 3.2 A auf höchster Fahrstufe. Nach etwa 2 h gemischten Fahrbetrieb sind ca. 4 Ah verbraucht worden. Mit einer Kapazität von 10 Ah kann man, also mindestens 3 Stunden unterwegs sein. Die Höchstgeschwindigkeit ist sehr gut und entspricht sicher dem Vorbild.Im September 2015 wurde eine Testfahrt mit dem unlackierten Modell durchgeführt. Dabei wurde festgestellt, dass das Querstromruder kaum Wirkung zeigt, da es zu weit hinten eingebaut wurde. Die Hebelwirkung in Bezug auf die Hochachse ist zu klein. Also wurde das Querstromruder rausgedremelt und weiter vorn, ca. 20 cm vom Bug entfernt eingebaut. Die Wirkung ist recht gut. Rumpf Danach habe ich den Rumpf weiter ausgebaut. Rechts und links von den Akkus befindet sich der Empfänger, der Fahrregler und der Regler für das Querstromruder. Zwischen Akku und Fahrtregler wurde ein General Engine Modul von Graupner (33610) eingesetzt. Über die Telemetrie lässt sich der aktuelle Stromverbrauch und andere verschieden Werte an meiner Fernsteuerung MZ-18 ablesen. Auf der Steuerbordseite habe ich einen Löschmonitor vorgesehen. Im Original ist dieser nicht vorhanden. Dazu ist im Rumpf eine Wasserpumpe mit Regler eingebaut. Den Rumpf und die Aufbauten habe ich zuerst mit Primer grundiert und dann mit Duplicolor-Spray dreifach lackiert. Zum Schluss erfolgt eine Schicht Klarlack matt. Das hintere Deck besteht aus einer zugekauften Decksplatte aus Mahagoni, die ebenfalls mit Klarlack versiegelt wurde. Aufbauten Alle gelieferten Aufbauten sind aus ziemlich dicken GFK hergestellt. Der Schornstein fehlt und muss selbst angefertigt werden. Ich habe diesen aus einem PVC-Vierkantprofil hergestellt, die Rundungen sind aus ABS. Das gesamte Deckshaus ist abnehmbar und mit Magneten gesichert. Das Ruderhaus und der obere Steuerstand wurde mit Mahagonileisten beplankt und farblos lackiert. Die Davits wurden aus Messingprofilen gelötet und die Beiboote hinzugekauft. Leider gibt es im Internet wenig Bilder für diese alten Davids. Wer sich für diese Details interessiert, sollte am besten mal im Schifffahrtsmuseum Bremerhafen die „Seefalke“ besuchen. Die Davids werden nach dem Aufsetzen des Deckshauses einfach zwischen Schanzkleid und Deckshaus eingeklemmt. Unter dem hinteren abnehmbaren Oberlicht befindet sich das Ruderservo. Am Heck wurde die gestufte Platte abnehmbar gemacht, um die Zugänglichkeit zum Ruder zu gewährleisten. Auf die Persennings vor dem Brückenhaus und hinter dem Maschinenhaus, die am Original vorhanden sind, wurde verzichtet. Die beiden Pfahlmaste sind aus Buchenholz und im oberen Teil konisch abgedreht. Die Takelung habe ich einfach gehalten, sie könnte so in den 30iger Jahren ausgesehen haben. Die Verspannungen bestehen aus dünner Gummilitze, da die Masten beim Transport abgebaut werden. Die Fahnen und Logos wurden bei der Firma Blissenbach bestellt, die sehr gute Qualität liefert. Die beiden Anker fehlen, da ich die Klüsenrohre einfach vergessen habe und als der Rumpf fertig war, wurde darauf verzichtet. Rein theoretisch ist ein nachträglicher Einbau möglich, aber die Montage wäre sehr kompliziert und nur mit der Verwendung von chirurgischen Instrumenten möglich. Wenigen Besucher sind die fehlenden Anker bisher aufgefallen. Vielleicht baue ich diese noch ein. Die Winden sehen sehr gut aus, sind aber aus Messing. Eine weitere unbedachte Gewichtszunahme. Die beiden Schleppbügel wurden aus Messing gefertigt und mit einer Scheuerleiste aus Mahagoni versehen. Elektronik In das Deckshaus wurde die zusätzliche Elektronik eingebaut. Der Grund dafür war, dass im Rumpf der Platz durch den Einbau der 4 Akkus knapp war. Zwei 2 ABS-Platten die verbunden sind nehmen alle Komponenten auf. Hier befindet sich auch der 2. Empfänger für die Steuerung der Zusatzfunktionen. Hier können nur Kanäle benutzt werden die nicht im ersten Empfänger belegt sind. Der zuerst eingebaute Soundgenerator von Robbe hatte einen sehr schlechten Klang. Ich habe mich dann für das Soundmodul USM-RC-2 von Beier Elektronik entschieden, da hier Echtsound verwendet wird und alle Daten auf einer SD-Karte gespeichert werden. Weiterhin sind zwei elektronische Schalter für das Licht und die Scheinwerfer verbaut. Ein Spannungskonverter von 12 V auf 6 V liefert die Spannung für die Beleuchtung. Außerdem gibt noch eine Schalterleiste zum Abschalten aller Zusatzfunktionen. Das Soundmodul stellt das Fahrgeräusch (Großdiesel), welches durch die Fahrgeschwindigkeit gesteuert wird, bereit und beinhaltet auch einen WAV-Player. Dort habe ich 10 passende Musiktitel aufgespielt. Der Lautsprecher mit 10 W befindet sich unterhalb des Schornsteins. Einige Bullaugen habe ich ohne Glas eingebaut, um die Lautstärke zu verbessern. Weiterhin wurden 3 Laternen am Mast, sowie 2 Scheinwerfer die die Back und 2 Scheinwerfer die den Heckbereich beleuchten montiert. Entspricht nicht ganz dem Original, könnte aber ev. so sein. Das Ruderhaus ist beleuchtet und auf dem oberen Steuerstand wurde ein starker Scheinwerfer montiert. Die Kabelverbindung zum Rumpf wurde sehr lang ausgeführt, so dass das Deckshaus neben den Bootständer gelegt werden kann. Besatzung Die Suche nach einer Besatzung gestaltete sich etwas schwierig. Nach langen suchen fand ich die Figurenbausätze Adam und Eva von der Firma Preiser in 1:32. Leider waren diese Bausätze vergriffen, aber auf Ebay noch zu haben. Der Bausatz besteht aus einzelnen Körperteilen, wie Rumpf, Arme und Beine in verschiedenen Stellungen. So lassen sich die Figuren an ihrem Standort auf dem Schiff gut anpassen. Da aus dem Bausatz zwei Frauen „übrig“ waren, habe ich diese am Heck platziert. Passt eigentlich nicht zu einem Schlepper, aber die Frauenquote ist damit erreicht. Die Figuren wurden von meiner Frau liebevoll angezogen (angemalt). Umbau des Rumpfes Nachdem das Schiff mit allen Beschlagteilen fertig war, habe ich bei den ersten Testfahrten festgestellt, dass der Schwerpunkt des Schiffes zu hoch lag. Bei Kurvenfahrten und bei leichtem Wind ergibt sich eine bedrohliche Krängung des Schiffes und auch kleinere Wellen bringen das Schiff zum starken rollen. Für den zu hohen Schwerpunkt ist das Gewicht der Aufbauten und der Decksausrüstung verantwortlich. Ich habe nicht so richtig an diese Zusatzgewichte gedacht. Bei den ersten Testfahrten ohne Beschlagteile und Zusatzelektronik im Deckshaus ist dies nicht aufgefallen. Es wäre besser gewesen die Aufbauten aus leichtem Material herzustellen und alle elektronischen Komponenten im Rumpf zu verbauen. Da ich nicht alles neu bauen wollte, habe ich den Schwerpunkt des Schiffes tiefer gelegt. Dazu wurde die Auflageplatte für die Akkus entfernt und 2 Akkus sowie die Bleigewichte direkt auf den Rumpfboden gelegt. Der Lautsprecher der sich in den Aufbauten befand wurde in den Rumpf verlegt. Zusätzlich zu den beiden Akkus mit insgesamt 1,9 kg ergibt sich jetzt ein Ballastgewicht von 2 kg. Die Probefahrt ergab eine sehr gute Lage des Rumpfes im Wasser. Die Krängung ist jetzt nicht mehr so problematisch und die Windanfälligkeit gering. Bei leichten Aufbauten wäre die Lage des Schiffes im Wasser sicherlich perfekt. Die Speigatten habe ich geschlossen und 2 versteckte Abläufe angebracht, da die „Hermes“ relativ tief im Wasser liegt und öfters Wasser überkommt. Fazit Da das Modell 11,3 kg wiegt und 1,22 m lang ist gestaltet sich der Transport schwierig. Das Einsetzen des Modells an hohen Ufern oder Stegen wird manchmal zum Problem, vor allen bei etwas älteren Schiffsmodellbauern. Also habe ich ein Einsetzgestell konstruiert und aus 12 mm Kupferrohr gebaut. Die einzelnen Rohre sind mit den dazugehörigen Fittingen verbunden. Die Lötarbeiten hat ein Modellbaukollege durchgeführt. Zur Polsterung habe ich Isolierungen für Heizungsrohre verwendet. Das Gestell ist 75 cm hoch, 44 cm breit und der Ausleger ca. 40 cm tief. Der Knick des Auslegers nach oben beträgt 15 cm. Um die Biegung des Auslegers bei Belastung zu minimieren, ist ein Rohr im oberen Bereich und 2 Rohre im unteren Bereich schräg verbaut. Getestet habe ich die Belastung bis etwa 13 kg. Damit lassen sich auch größere Modelle gut einsetzen. Bei schmalen und hohen Modellen muss man etwas aufpassen, damit diese beim Tragen und Einsetzen nicht umkippen. Das Gestell wird sehr gern von anderen Modellbauern zur Schonung des Rückens benutzt. Insgesamt ist es ein sehr schönes Modell geworden, konzipiert als Fahrmodell. Mit der verbauten Motorisierung ist es sehr schnell und durch die Querstromruder lässt es sich gut manövrieren. Die „Hermes“ zeigt ein sehr gutes Fahrbild. Trotz meines Umbaus des Rumpfes verzichte ich bei zu hohem Wellengang und starken Wind auf eine Fahrt. Die Fahrzeit beträgt jetzt im gemischten Betrieb etwa 1,5 h. Bei voller Geschwindigkeit, mit Sound und Licht werden ca. 3,6 A verbraucht. Das Modell ist seit 2018 im Einsatz. Quellennachweis - Zeitschrift Werft-Reederei-Hafen, Heft 18/1923, Springer Verlag Berlin, 1923 - Harksen, H. „Das Logbuch“, 15.Jg., 1979, Heft 2 Zeitschrift des Arbeitskreises historischer Schiffbau e.V., 1979 - Oesterle, Bernd, Zeitschrift „Modellbau heute“ Heft 5/1979 Militärverlag der DDR, Berlin, 1979 - „Ein schnelllaufendes Bergungsschiff“ Hamburger Nachrichten, 14.06.1923 Hermans Verlag, 1923 - Gröner, Erich „Die deutschen Kriegsschiffe 1918-1945, Band 6 , Verlag: Monch (Bernard & Graefe Verlag GmbH & Co. KG, 2000) - Heft „Strandgut“ Nr 20, Bugsier-Reederei und Bergungs GmbH 1866-2016 Fotos August 2014
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VM trifft KM
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September 2015 - Jungfernfahrt in Crinitz
Baubericht Hochseeschlepper Hermes Baubericht Hochseeschlepper Hermes Baubericht Hochseeschlepper Hermes
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Mai 2018
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Mai 2018
Einsetzgestell
09/2022
die modellwerft
Baubericht Hochseeschlepper “Hermes” von 1923
Baubericht Hochseeschlepper Hermes Baubericht Hochseeschlepper Hermes Baubericht Hochseeschlepper Hermes
Bei der Suche nach einem neuen Modell, fand ich auf der Seite www.modelmast.com den Baukasten des Hochseeschleppers Hermes. Das Original wurde 1922 auf der Norderwerft AG für die Bugsier-Reederei in Hamburg gebaut und war der erste deutsche Hochseeschlepper mit Dieselantrieb. Stationiert war er in Cuxhafen. Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges übernahm die Kriegsmarine den Schlepper. Die „Hermes wurde in der Nordsee und an der französischen Küste eingesetzt. Am 10.11.1942 erhielt die „Hermes“ bei einem englischen Luftangriff einen Bombentreffer und sank. Danach wurde sie gehoben und repariert. Am 10.07.1944 sinkt die „Hermes“ erneut nach einem alliierten Luftangriff im Hafen von St. Malo. Im Juli 1945 wird das Schiff gehoben, repariert und bei der französischen Marine als Flottenschlepper „Tenace“ (ATA 226- A669) in Dienst gestellt. Am 01.09.1971 wird das Schiff außer Dienst gestellt und in die Reserve überführt. Am 13.01.1972 wird sie endgültig außer Dienst gestellt und als Hulk Q 490 geführt. 1973 wird die ehemalige „Hermes“ in Dünkirchen abgebrochen. Laut Gröner „Die deutschen Kriegsschiffe 1815-1945, Band 6“ ist sie 1974 aus dem Flottenhandbuch gestrichen worden. - Länge 40,59 m, Breite 6,88 m, Tiefgang 3,71 m. - Verdrängung 275 BRT, Zweischraubenantrieb - Antrieb 2×6 Zylinder 4T, AEG-U-Boot-Dieselmotoren, - Maschinenleistung 1400 PS - 1939 neu motorisiert 2 x MWM 1610 PS, - Geschwindigkeit 13,5 kn, > zur ausführlichen Schiffschronik
Gekauft wurde der Komplettbaukasten von der polnischen Firma modelmast.com. Zahlung und Lieferung waren problemlos. Das Modell basiert auf dem Plan aus der Zeitschrift Modellbau heute 5/79. Ein großer Plan (hochkopiert) wird im Baukasten mitgeliefert. Der Rumpf ist aus GFK, sehr stabil und sauber laminiert (fast schon eistauglich). Außen sind Stahlplatten mit Nieten imitiert. Eine gute Vorlage zum Bau ist der Kartonbogen vom Hamburger Modellbaubogen Verlag.
ausführlicher Bericht in der Webversion